Recruiting-Prozesse mit KI um bis zu 85 Prozent verkürzen – so geht es

Wie es um das Ergebnis steht, qualifizierte TOP-Kandidatinnen und Kandidaten, die sich mit grosser Loyalität ihrem Arbeitgeber gegenüber einbringen, erklärt Jan Truch, COO der Headfound AG in diesem Artikel.

Wir finden den richtigen Menschen für den richtigen Job. Jan Truch

Global Player nutzen bereits KI im Recruiting

Der Trend, KI im Recruiting zu nutzen, steigt. Das liegt massgeblich an der Exzellenz, die durch diese Technologie in den Recruitingprozess integriert wird. Diese beeindruckt Bewerberinnen und Bewerber. Dies zieht TOP-Kandidatinnen und -Kandidaten an. Denn High Performer wünschen sich Unternehmen, die innovativ vorangehen und sie nicht lange warten lassen.

Das liegt unter anderem daran, dass Talente in stark-umkämpften Berufsgruppen meist täglich mehrere Anfragen über Social Media zu Jobangeboten erhalten. Weshalb sollten diese also mehrere Tage auf eine Zusage warten? Wer das erkannt hat, denkt bereits wie ein Geschäftsführer eines aufsteigenden Großkonzerns. Denn unter den grössten Unternehmen dieser Welt verzichtet kaum noch eines auf KI-Tools. Von Chatbots bis hin zur ausgeklügelten KI-Interview-Software. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und bieten ein grosses Mass an Flexibilität und Schnelligkeit.

Auf KI-Recruiting zu verzichten, ist teuer

Viele Unternehmen, die noch keine KI-Lösungen im Recruiting einsetzen, zögern aus Kostengründen. Dabei ist ein Verzicht auf diese grossartige Möglichkeit das, was langfristig negativ zu Buche schlägt. Denn vor allem Digital Natives und junge Talente der Generation Z wünschen sich einen modernen, fliessenden Bewerbungsprozess. Letztlich läuft man daher als Recruiter mit jeder Kommunikationspause Gefahr, den Bewerber oder die Bewerberin wieder zu verlieren.

Das kostet das Unternehmen deutlich mehr als nur Energie und Zeit. Nicht umsonst hat bereits vor mehr als drei Jahren die Hilton Hotelkette ihre Recruitingprozesse grundlegend optimiert und dadurch ihre Einstellungsphase von 43 Tage auf 5 Tage verkürzt. Allein durch die Nutzung einer KI-gestützten Recruiting Plattform, die Jobinterviews ohne die Anwesenheit eines Personalers durchführen kann, wurde die Umsetzung zu einem grossen Erfolg [Quelle 1].

KI-Recruiting braucht Erfahrung

Damit bei der Integration einer KI-Lösung alles reibungslos funktioniert, ist Erfahrung wichtig. Denn nicht alle Softwarelösungen vermitteln Professionalität durch Fortschritt. Wenn also ein solcher Weg eingeschlagen wird, dann nur unter der Prämisse als Arbeitgeber noch attraktiver zu wirken. Schlecht programmierte KI-Lösungen können nämlich das Gegenteil hervorrufen oder sogar Ergebnisse liefern, die nicht gewünscht waren.

Insbesondere bei Interviews sind viele „Maschinen“ noch nicht in der Lage, Ironie und Sarkasmus zu erkennen. Ein Lächeln, egal aus welchem Grund, ist ein Lächeln und wird positiv gewertet. Das sollte man als User berücksichtigen und jede Phase des Prozesses gründlich prüfen. Für die professionelle Datenauswertung ist der Einsatz von KI auf jeden Fall zu empfehlen. Sehr schnell kann das Profil der Zielpersonen noch detaillierter erfasst werden aus den Daten, die im Internet hinterlassen werden. Ist erst der eigene Top-Player identifiziert, kommt die menschliche Komponente ins Spiel.

Mensch und Maschine im Einklang

Um das Beste aus KI-Recruiting herauszuholen, braucht es zudem eine ausgewogene Kombination von Menschen und Maschine. Idealerweise ist der Recruitingprozess sogar ganz auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten! Denn heute erwarten nicht nur Kundinnen und Kunden, sondern auch Bewerberinnen und Bewerber einen 24/7 Support. Mit einem Chatbot kann diesem Wunsch leicht entsprochen werden und somit das Unternehmen bei den Bewerberinnen und Bewerbern im Ansehen steigen. Beim Interview via KI scheiden sich hingegen die Geister.

Während ein Teil der Kandidatinnen und Kandidaten abholt und beeindruckt ist, können andere von einem Interview mit einer KI abgeschreckt sein. Ihnen fehlt die persönliche Note. Was an diesem Punkt das Beste ist – die KI-Lösung, der eigene Recruiter oder eine professionelle HR-Agentur – kann eine umfangreiche Zielgruppenanalyse einfach beantworten. Wie sind die Bewerberinnen und Bewerber, die optimal ins Unternehmen und zur ausgeschriebenen Stelle passen? Was würden diese bevorzugen?

Ein Tipp: Lernen Sie die Bedürfnisse Ihrer Wunschkandidatinnen und kandidaten kennen und gehen Sie alle Phasen des Bewerbungsprozesses von der Werbeanzeige bis zur Unterzeichnung des Arbeitsvertrags aus deren Sicht durch. Was macht Sie als Arbeitgeber noch attraktiver für die Bewerberinnen und Bewerber? Wie kann die KI Ihr Image steigern?

Trend klar Richtung KI-Recruiting

Der Trend geht klar Richtung KI-Recruiting. Nicht umsonst bringen Global Player in diesem Bereich sehr viel Ressourcen auf. Doch der Einsatz von KI, nur um Fortschritt zu demonstrieren, ist der falsche Weg. KI-Tools sollen den Bewerberinnen und Bewerbern sowie dem Unternehmen gleichermassen dienen und die Bindung festigen. Um die Wünsche der angestrebten High Performer zu verstehen, die KI effizient zur Optimierung einzusetzen und die Integration ohne grossen Ressourcenaufwand umzusetzen, braucht es Erfahrung.

Quelle 1 – Hilton & Nutzung HireVue: https://www.forbes.com/sites/heidilynnekurter/2019/09/19/how-hilton-reduced-their-time-to-hire-from-43-days-down-to-5/?sh=201fca2e6759

Titelbild Jan Truch, COO Headfound AG.