Nach den Schwarzen Löchern geht es weiter. Im April 2019 gelang erstmals eine kosmische Aufnahme, die weltweit für eine Sensation sorgte. Wenn Astrophysiker Heino Falcke die Schöpfung untersucht, dann spricht er auch von Gott im gesamten Universum.
Vor zwei Jahren war es Wissenschaftlern zum ersten Mal gelungen, den Schatten eines Schwarzen Lochs zu fotografieren. Heino Falcke spricht von einer Sensation, welche ihm und seinem Astronomenteam mehr Einblicke in der weiteren Arbeit ermöglicht. Dieses erste Foto eines Schwarzen Lochs ist ein Ergebnis jahrelanger Arbeit. Das ist noch nicht alles. Noch in diesem Jahr soll mit diesem Team eine weitere Aufnahme eines zweiten Schwarzen Lochs gelingen.
Heino Falcke spricht am Videogespräch leidenschaftlich über schwarze Löcher. Diese Leidenschaft besteht seit Jahrzehnten. «Die Astronomie hat mich bereits als Kind fasziniert», sagt der 54-jährige Wissenschafter. Die Aufnahme vom April 2019 eines Schwarzen Lochs sorgte weltweit für Aufsehen.
Das Ergebnis dieser ersten Aufnahme und auch die gewonnenen Erkenntnisse der Astronomen könne man sich in etwa so vorstellen, sagt Falcke. Das Foto des Schwarzen Lochs sei aus zahlreichen Daten zusammengebaut, welche über Radioteleskope auf der ganzen Welt gesammelt wurden. Von der Erde liegt die Galaxie M87 etwa 55 Millionen Lichtjahre entfernt.
Umgeben von einem Lichtring
Das Schwarze Loch, das Professor Heino Falcke mit einem globalen Team von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen und modernen technischen Geräten ins Bild setzte, liegt im Zentrum dieser Galaxie, umgeben von einem «Lichtring», der hundert Milliarden Kilometer im Durchmesser umfasst.
«Mehr als zwanzig Jahre habe ich auf eine Aufnahme hingearbeitet», sagt Falcke. Dass diese Aufnahme nicht nur in Fachkreisen für eine Sensation sorgte, hat mit der geradezu apokalyptischen Faszination zu tun, die sich mit den schwarzen Löchern im Universum verbindet. Lange zweifelte die Menschheit an der Existenz von Schwarzen Löchern.
Albert Einstein hatte 1915 in der Allgemeinen Relativitätstheorie zwar vorhergesagt, dass Gravitation die Raumzeit beeinflusst. Er hatte die theoretischen Voraussetzungen für schwarze Löcher bereits geschaffen, doch glaubte er nie an deren Existenz. Mehr noch, Ende der Dreissigerjahre wollte er die Möglichkeit ihrer Existenz sogar widerlegt haben.
Noch im selben Jahr widersprach ihm Robert Oppenheimer. «Als Einstein 1955 starb, existierten schwarze Löcher in der Astronomie nur als vage Idee, in der Physik galten sie dagegen als theoretische Möglichkeit», sagt Falcke.
Die Arbeit geht weiter
Nun, 50 Jahre später und mit den aktuell vorliegenden Erkenntnissen sei die Arbeit nicht getan, betont Heino Falcke. «Wir forschen weiter». Der Wissenschafter beschreibt das Schwarze Loch auf dem Foto als einen schwarzen Kreis, der von einem gelb-rot leuchtendem Rand umgeben ist. «Das Erstaunliche an einem Schwarzen Loch ist, dass es sehr viel Masse in einem sehr kleinen Raum ist», sagt Falcke.
Raum und Zeit
Für ihn geht die Forschung in Einklang mit Raum und Zeit. Anders als viele andere Naturwissenschaftler verknüpft Falcke seine Erkenntnisse mit dem Glauben an Gott. Mit modernen Teleskopen gibt es atemberaubende Bilder. Sterne entstehen und vergehen, Planetensysteme drehen sich um ferne Sonnen, unzählige Galaxien bevölkern die Tiefen des Alls. Für den Wissenschafter zu sehen ist ein Universum, das sich seit Milliarden von Jahren ausdehnt. Einerseits ist es pure Physik aber für den Wissenschaftler Heino Falcke haben die Naturgesetze, denen er auf der Spur ist, etwas Göttliches. In diesem Hintergrund hat Heino Falcke ein Buch geschrieben.
Den Weg zum Bild beschreibt Falcke unter anderem in seinem aktuellen Buch, das in Deutschland ein Bestseller ist und das er zusammen mit dem Journalisten Jörg Römer geschrieben hat. Der Titel heisst: «Licht im Dunkeln. Schwarze Löcher, das Universum und wir.»
Heino Falcke wurde 1966 in Köln geboren. Nach seinem Abitur am Gymnasium der Stadt Frechen studierte er Physik an den Universitäten Köln und Bonn, wo er 1994 promoviert wurde. Danach arbeitete er für verschiedene Institute, Universitäten und Weltraumorganisationen. Im Jahr 2019 gelang es ihm, mit einem Team internationaler Wissenschaftler*innen, zum ersten Mal ein Schwarzes Loch zu fotografieren. In seinem Buch «Licht im Dunkeln, Schwarze Löcher, das Universum und Wir» beschreibt er das langjährige Projekt. Neben seiner Tätigkeit als Wissenschaftler hält er als Prädikant der Evangelischen Kirche im Rheinland Gottesdienste in der Evangelischen Kirche Frechen.
Das Buch Von HEINO FALCKE MIT JÖRG RÖMER LICHT IM DUNKELN»Licht im Dunkeln« beschreibt die abenteuerliche Reise der Menschheit durch Raum und Zeit: vom ersten Blick zu den Sternen bis an die Grenzen der Galaxien – und weit darüber hinaus. Erzählt aus der Perspektive von Heino Falcke, einer der weltweit führenden Astronomen, der persönlich die spannende Expedition zum ersten Bild eines Schwarzen Lochs miterlebt und massgeblich gestaltet hat. Dieses Buch ist in Deutschland ein Bestseller. Buch bestellen: Licht im Dunkeln: Schwarze Löcher, das Universum und wir: Amazon.de: Falcke, Heino, Römer, Jörg: Bücher
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