SCHREIBBLOCKADEN: Was hilft, wenn wir nicht wissen, was wir schreiben sollen?
Von Eva-Maria Träger – Psychologie Heute 08/2018
DISZIPLIN
Wer regelmässig schreibt, produziert mehr. Deshalb sind feste Schreibzeiten sinnvoll. Zu vier Stunden pro Woche raten Experten, wenn man viel schaffen möchte (oder muss). Doch auch weniger lohnt sich – wenn man dabeibleibt und sich nicht ablenken lässt.
VORBEREITUNG
Wo soll ich bloss anfangen? Dieses Gefühl der Überforderung lässt sich zähmen, indem man zunächst eine Zusammenfassung erstellt. Der Grobentwurf gibt einen Rahmen vor, in dem es sich strukturierter denken lässt.
PAUSEN
Manchmal blockiert man, weil die Inspiration fehlt – dann empfiehlt sich eine Pause oder gar ein, zwei Tage Abstand. Das Problem arbeitet ohnehin unbewusst in uns weiter. Ausreichend Schlaf hilft, alles am Tag Gelernte (und Gelesene) zu speichern und zu festigen.
PRAGMATISMUS
Hauptsache, man fängt an! Es fällt uns leichter weiterzuarbeiten, wenn schon etwas da ist. Tatsächlich erfordert Schreiben wohl auch andere Ressourcen als Redigieren. Insofern kann es nützlich sein, zunächst ungebremst zu schreiben, und erst im zweiten Schritt zu korrigieren.
BEHAGEN
Um Gutes zustande zu bringen, brauchen wir eine Umgebung, in der wir uns wohl fühlen. Insofern sollte man sich unbedingt einen Schreibort suchen, an dem man gerne arbeitet. Vor dem Schreiben einen Spaziergang zu machen, wirkt anregend und fördert die Kreativität.
REALISMUS
Ablehnungen sind schmerzlich, im Leben (und Schreiben) aber unvermeidlich. Wird die Angst davor zu gross oder besteht gar Anspruch auf Perfektion, behindert das die Kreativität, und wir verlieren den Bezug zur Realität. Besser man akzeptiert, dass es Kritik geben wird, und bittet im Zweifel auch bei Zwischenschritten um Feedback.
VORGABEN
Sich konkrete Ziele für eine Sitzung zu setzen und dafür eine Belohnung zu versprechen spornt an. Zum Beispiel: eine bestimmte Anzahl an Wörtern oder Seiten erreichen oder einen Textteil satzfertig machen – und dann endlich Büro oder Wohnung verlassen dürfen.
BEDEUTUNG
Manchmal müssen wir über ein Thema schreiben, finden aber zunächst keinen Zugang. Das kann gelingen, indem wir Bezüge zu für uns relevanten Dingen und somit eine persönliche Verbindung herstellen. Scheitert auch das, sollten wir uns vor Augen führen, warum wir daran arbeiten – etwa für den Abschluss, um Geld zu verdienen oder weil wir ein Buch veröffentlichen wollen.
Welche Erfahrungen machen Sie mit Schreibblokaden?
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