Die Schutzmaske gehört zu Covid-19 mit dazu, wie auch die Abstandsregeln und weitere empfohlene Schutzmassnahmen. Ein Schutz, den man trägt, um andere und sich selber zu schützen. Mittlerweile ist die Maske auch zum Modeaccessoire geworden. Was in Asien schon lange zum täglichen Gebrauch mit dazu gehört, ist in der Schweiz nun auch nicht nur in Spitälern etc. ein Muss. Doch stellt sich die Frage, warum eine Schutzmaske sich so schnell etablieren konnte und der Velohelm noch immer nicht von jedem getragen wird. Liegt es ausschliesslich daran, dass die Maske nun ist und der Velohelm nur freiwillig getragen werden muss?
Selina Meier
Erstmals muss klargestellt werden, dass die beiden Schutzmassnahmen nicht in einen direkten Vergleich gestellt werden können. Durch Covid-19 wurde die Hygienemassnahme des Tragens einer „Schutzmaske“ zu einem Muss. Dies wurde durch die zuständigen Behörden und den Bundesrat dort, wo die Abstandsregeln nicht eingehalten werden kann, eingeführt. Es betrifft somit die ganze Bevölkerung in der Schweiz. Dies erscheint interessant, denn aufgrund der verordneten Massnahme halten sich auch praktisch alle an die Vorgaben. Die Bereitschaft zur Nutzung der Schutzmaske, hat sich bereits vor der Pflichtverordnung durchzusetzen begonnen. Bereits sehr früh sah man immer mehr Personen, die im öffentlichen Raum (unter anderem in den ÖV und im Supermarkt) die Masken freiwillig getragen haben.
Eigenschutz oder Schutz von Mitmenschen
Seit 1990 ist die Tragquote eines Velohelms steigend, so Pro Velo Schweiz. Mittlerweile trägt laut Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) jeder zweite Velofahrer einen Helm. Doch ein Velohelm dient nicht dem Schutz Anderer wie eine Schutzmaske, sondern ausschliesslich dem eigenen Schutz. Doch sollte das eigene Leben einem doch genau so wichtig sein, wie das der Anderen, wenn nicht noch wertvoller? Klar, der Velohelm schützt eher vor leichten und oberflächlichen Verletzungen und bei schwereren Verletzungen, wie Schädigung des Hirns, nur begrenzt. Doch lieber nur ein kleiner oder eingeschränkter Schutz, als gar keiner? Durch das Tragen eines Velohelms wird das Risiko einer Kopfverletzung bei einem Umfall um die Hälfte reduziert. Dabei ist es wichtig anzumerken, dass nur ein unbeschädigter und richtig angepasster Helm optimal schützt. Den Helm gibt es mittlerweile auch in vielen modischen Varianten und trotzdem ist er ein eher unbeliebter Teil der Ausrüstung. Die Frisur kann darunter leiden oder er ist einfach zu „uncool“.
Velohelmtragpflicht – Pro oder Contra?
Laut der Unfallversicherung Suva ereignen sich rund 18’000 Strassenverkehrsunfälle pro Jahr mit dem Velo, davon sind 82% Selbstunfälle sind. Das Alter der am meisten verunfallten Velofahrer liegt zwischen 30 und 44 Jahren. Gemäss einer Untersuchung von Sport Schweiz ist dies auch die Altersklasse, welche am häufigsten das Velo benutzt. Jährlich sterben 30 Menschen und über 800 verletzen sich dabei schwer, so der Ratgeber des BFU. Um das Risiko eines Unfalls zu reduzieren, sollte man jeweils bei sich selber beginnen – eine gute Ausrüstung ist hierbei entscheidend. Natürlich sind aber auch alle anderen Verkehrsteilnehmer gefordert. Pro Velo Schweiz hat schon im Jahr 2006 ein Factbook zur Velohelmtragpflicht zusammengestellt, wo Vor- und Nachteile aufgelistet wurden. Die Vorschläge für eine Helmtragepflicht im Verkehrssicherheitspaket „Via sicura“ wurden vom Parlament im Sommer 2012 abgelehnt. Ein Velohelm ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, er wird aber aufgrund der Schutzwirkung empfohlen.
Covid-19 hat unser Verhalten verändert
Der Velohelm verhindert keine Unfälle und schützt auch nicht immer vor den schweren Verletzungen. Doch leistet er einen Beitrag zur Verkehrssicherheit und somit zum Schutz. Sicherlich sollte man jeweils auf dem Velo vorausschauend fahren, um Situationen frühzeitig zu erkennen, so dass es erst gar nicht zu einem Unfall kommen kann. Nicht nur andere schützen ist wichtig, man muss auch auf sich selber achten: So soll man im Jahr 2022, wenn man mit den ÖV unterwegs ist eine Maske und auf dem Velo einen Helm tragen!
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