Erstmals fand die 21. Basler Museumsnacht im Mai statt. Sie lockte vorab ein junges Publikum an. Insgesamt nahmen 37 Institutionen teil, davon 26 Museen. Total wurden in den Museen um 1 Uhr morgens rund 73’000 Eintritte gezählt. Bei den Gastinstitutionen waren es 6’900 Besuchende. Rege genutzt wurde das Angebot für Geflüchtete, die ein Gratis-Ticket erhalten haben.
Bei hochsommerlichen Temperaturen zog es Tausende in die Innenhöfe und Parks der Museen. Dort konnte das Zusammensein in ausgelassener Party-Stimmung gepflegt werden. Anziehungspunkte waren etwa DJ AVEM im Innenhof des Kunstmuseums und der Hof des Naturhistorischen Museums. Beliebt waren die Aktivitäten rund um den Fasnachtsbrunnen von Jean Tinguely wie auch die Entdeckungstour mit Taschenlampe durch den Park der Fondation Beyeler.
Regierungspräsident Beat Jans zieht nach dem Rundgang folgendes Fazit: «Ich bin überwältigt und fasziniert von der Fülle und vom Ideenreichtum der Museen. Der Mix aus Unterhaltung, Wissensvermittlung und aktiven wie kreativen Teilhabemöglichkeiten, gerade auch für Kinder und Familien, ist einmalig.»
Tolle Angebote für Kinder
Zu den Highlights für Familien mit Kindern gehörten die zahlreichen Mitmachstationen und Workshops im neuen MUKS (Museum für Kultur und Spiel), im Antikenmuseum und in der Basler Papiermühle. Unvergesslich bleiben der Besuch der Kinderdisco oder des Tattoo Studios im Natuhistorischen Museum, die Begegnung mit Globi inklusive Erinnerungsfoto im Spielzeugwelten Museum sowie der Bodypercussion-Workshop im Musikmuseum.
Mittels interaktiver Tools und erweiterter Realität konnten wissenschaftliche Themen und berufli- che Perspektiven im Novartis Pavillon erkundet werden. In der Fondation Beyeler konnten Werke aus der Sammlung an interaktiven Stationen neu erlebt werden. Digitale Entdeckungen waren auch auf dem Dreispitz im HEK und in der Hochschule für Gestaltung und Kunst möglich. Auf grossen Anklang stiess zudem der Schiffsimulator im Hafenmuseum.
Nicht weniger beliebt waren ‘vordigitale’ Angebote: Nachgefragt waren etwa die Berichte von Zeitzeugen und Expertinnen mit ihren packenden Reportagen wie der Grabmacherjoggi im Staatsarchiv, der Brunnenmeister des Fasnachtsbrunnens auf dem Theaterplatz oder der Stadt- arzt Felix Platter zur schweren spätmittelalterlichen Pestepidemie im Historischen Museum.
Publikumsmagnete
Eine Museumsnacht bei sommerlichen Temperaturen im Mai war für Basel eine Premiere. Der Anlass war wie gewohnt für Januar geplant, musste wegen der Pandemie verschoben werden. Nun hat sich gezeigt, dass vor allem Jugendliche und junge Erwachsene den Publikumsanlass genossen haben, während sich weniger ältere Menschen ins Getümmel gestürzt haben. Dies ist ein deutlicher Unterschied zu den Ausgaben vor der Pandemie. Es erstaunt deshalb wenig, dass ein Besucherrückgang von insgesamt 33 Prozent zu verzeichnen ist.
Am meisten Publikum hat das Kunstmuseum mit seinem breitgefächerten Beratungsangebot in Beziehungs- sowie Kunstfragen angezogen, gefolgt vom Naturhistorischen Museum, vom Museum der Kulturen und vom Antikenmuseum. Die staatlichen Museen gehörten demnach zu den Publikumsmagneten.
Viele Flüchtlinge aus der Ukraine erkundeten Basler Museen
In diesem Jahr begaben sich 624 Menschen alleine oder mit freiwillig Engagierten aus Politik, sozialen Organisationen, Kulturvereinen und Bildungszentren auf museumsnächtliche Erkundungen. Darunter waren viele Geflüchtete aus der Ukraine, die über die sozialen Medien auf das An- gebot aufmerksam geworden sind.
Gratiseintritte für Menschen unter 26 Jahren dank Sponsoren
Die Museumsnacht Basel kann dank grosszügiger Unterstützung von Novartis, Basler Kantonalbank, Helvetia Versicherungen und Manor durchgeführt werden. Ihr Engagement ermöglicht den freien Eintritt für Menschen unter 26 Jahren, die inzwischen knapp die Hälfte der Besuchenden ausmachen. Matthias Leuenberger, Länderpräsident Novartis Schweiz: «Novartis und die Basler Museumsnacht verbindet seit vielen Jahren eine Partnerschaft, welche auch mir persönlich eine tolle Sache!» Tetyana Polt-Lutsenko, Präsidentin des Vereins «Ukrainer in Basel» gibt zu bedenken: «In diesen schwierigen Zeiten sind gemeinsame Unternehmungen und positive Erlebnisse für die Flüchtlinge aus der Ukraine sehr wichtig. Mit dem Besuch der Muse- umsnacht können sie die Stadt, ihre Bevölkerung, ihre Kultur und Tradition besser kennenlernen und ein Stück friedliche Welt miterleben. Das ist wertvoll.» Das Angebot der Abteilung Kultur besteht seit 2015 und richtet sich gezielt an Geflüchtete, Menschen in prekären Lebenssituationen oder Migranten und Migrantinnen der ersten Generation.
Die Museumsnacht Basel ist ein Projekt der Abteilung Kultur und der museen basel. Hinter den Kulissen sind rund 2’000 Menschen im Einsatz, um den reibungslosen Ablauf zu garantieren.
Die nächste Museumsnacht Basel ist am 20. Januar 2023 geplant.
Quelle Titelbild: Flavia Schaub
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