JETZT: Ausflug-Tipp

In der aktuellen Sonderausstellung des Spielzeugwelten Museums in Basel dreht sich alles um Denim, den blauen Stoff mit Geschichte. Die Ausstellung zeigt, dass der Stoff vielmehr als nur ein Kleidungsstück ist. Bei der Jeans ist aber nicht zu vergessen, dass diese auch ein Problem mit sich bringt: die Herstellung verbraucht nämlich Unmengen an Wasser. Ein Kultobjekt, dass zur Massenware wurde.

Selina Meier

Woher kommt eigentlich der Name Jeans?

Jahrelang wurde der Jeans ein Ursprungsgewebe ausserhalb der Vereinigten Staaten zugeordnet. Einem Stoff aus der französischen Stadt Nîmes, woraus sich der Name Denim ableiten lässt. Zudem aber auch ein Baumwoll-Gewebe aus Genua (Italien), woher sich aus dem französisch ausgesprochenen Stadtname Gênes der Name Jeans entwickelt haben könne. Für diese plausiblen Erklärungen fehlt aber der historische Beweis.

Was aber sicher ist: Die blaue Hose aus Denim, eine ursprüngliche Arbeiterhose, hat sich zum Modeartikel entwickelt. Wahrscheinlich ist sie so beliebt, da sie bequem und strapazierfähig ist. Die Blue Jeans gilt heute gar als Kultobjekt.

Das Problem mit der Jeans

Wie vogue.de schreibt, ist die Mode eine durstige Industrie. Jährlich werden rund 93 Kubikmeter Wasser für die Textilproduktion verbraucht (Angaben nach der Ellen MacArthur Foundation). Der Wasserfussabdruck einer Jeans mit 800 Gramm Gewicht umfasst rund 8000 Liter, was fast 50 Badewannen (à 160 Litern) entspricht. Dafür verantwortlich ist der wasserintensive Anbau für Baumwolle.

Das Bewusstsein für nachhaltige Mode ist in den letzten Jahren sicherlich gestiegen, so gibt es auch schon Ansätze, wie unter anderem Jeanskleidung umweltfreundlicher produziert werden kann. Ein Ansatz ist zum Beispiel, beim Kauf von Baumwollprodukten auf ein Fairtrade Label und allgemein darauf zu achten, woher die Materialien stammen. Bio-Baumwolle braucht weniger sogenanntes blaues Wasser (Wasser aus Grundwasser und Oberflächengewässer), wie eine Studie vom Jahr 2017 berichtet. Es gibt auch immer mehr Modelabels, die auf diese Art von Baumwolle setzen.

Die Ausstellung

Wenn man die Ausstellung betritt ist von Anfang an klar, worum es geht: Überall Denim, so weit wie man sehen kann. Das erste Ausstellungsobjekt ist ein Gemälde („A Meal with a Woman and Two Children“), das von Ende 17. Jahrhundert stammt. Schon an diesem ersten Exponat wird klar, wie das Material seine Laufbahn nahm: in der Arbeiterwelt. Dass Gemälde stammt von dem „Meister der Bluejeans“ (niemand kennt seinen richtigen Namen). Er hat Bilder armer Familien gemalt, wobei immer wieder der blaue Stoff zu sehen ist. Weiter dann das zweite Objekt ein japanischer Boro-Kimono aus den 1870er Jahren. Das Material dieses Ausstellungsobjekt: verschiedene Patchwork-Denim-Stoffe. Man geht weiter in der Ausstellung und sieht von einem Original Bergmannshemd, über Bergarbeiter Hüte und Videos und Fotos von unter anderem Minenarbeitern in Jeans, bis hin zu aktuellen Objekten, beispielsweise Designer-Kleidungsstücke. Dann auch eine Original Levi’s No. 2 (Levi Strauss & CO.), die etwa aus dem Jahr 1901 stammt und vieles weiteres, dass in diesem Artikel auch nicht weiter verraten werden soll, da sie die Ausstellung lieber mit Ihren eigenen Augen wahrnehmen sollten.

In der Ausstellung wird ersichtlich, wie sich die Hose von einer Arbeiterhose zu einem Modeartikel entwickelte. Vielleicht zu kurz kommt, dass Denim eines der grössten Umweltprobleme der Kleiderbranche ist. Wahrscheinlich ist dies eher schwierig an einem einzigen Objekt in einem Museum auszustellen und daran aufzuzeigen. Das Kleidungsstück prägt aber sicherlich eine spannende Geschichte, was in der Ausstellung gut zur Geltung kommt. Das aktuellste Beispiel der Ausstellung: eine Stoffmaske aus Denim.

Die Ausstellung, mit ihren rund 125 Objekten ist noch bis zum 5. April 2021 zu geniessen. Und es lohnt sich auf jeden Fall da vorbei zu schauen, denn die Sonderausstellung ist in dieser Form nur in Basel zu sehen.

www.spielzeug-welten-museum-basel.ch